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Mach Dein Motorrad fit für den Saisonstart

Start in die Motorradsaison ─ und jährlich grüßt das Murmeltier

Die Grafik zeigt die Teile des Motorrads, die beim Saisonstart frühlingsfit gemacht werden müssen.

Jahr für Jahr stellen sich im Frühling viele Motorradfahrer die gleiche Frage. Was sind noch einmal die wichtigsten Vorbereitungen für den lang ersehnten Motorrad-Saisonstart? Die Bremsen checken, klar! Einen Blick auf die Reifen werfen, logisch! Aber was solltest Du nach den Wintermonaten noch alles an Deiner geliebten Maschine warten und begutachten? Bevor Du Dich für die erste Fahrt der Saison auf Dein Motorrad schwingst, gibt es in jedem Fall einiges zu tun. Dabei geht es nicht nur um Sicherheit, sondern natürlich auch um den Fahrspaß auf Deiner Maschine.

Hier erfährst Du, wann Du Dein Motorrad spätestens frühlingsfit machen solltest und was alles zum Motorrad-Frühjahrscheck dazu gehört!

Inhaltsverzeichnis

Wann ist Motorrad-Saisonstart?

Die Motorradsaison läuft in der Regel von März bis September. Je nachdem, wie die Wintermonate verlaufen, kann der Saisonstart für Motorradfahrer aber auch bereits Ende Februar bzw. erst Mitte April beginnen.

Die wichtigsten Punkte beim Motorrad-Frühjahrscheck

Zum Start jeder Motorradsaison solltest Du Dein Motorrad vor der ersten Fahrt noch einmal auf Herz und Nieren prüfen. Die wichtigsten „Baustellen“ beim Motorradcheck sind:

  1. Motoröl
  2. Bremsen
  3. Sekundärantrieb
  4. Fahrwerk
  5. Reifen
  6. Batterien

ÖL

7 praktische Übungen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit theoretischer Einführung ins Thema Stoffwechselstörung.

BREMSEN

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SEKUNDÄRANTRIEB

10 Minuten für eine straffe Kette. Altes Fett, rostige Glieder, durchhängende Form: Mit unserem Workout geht das wieder weg.

FAHRWERK

Dehnen, drücken, ziehen, drehen: So haltet Ihr den Bewegungsapparat in Schwung. Trainingsgrundlagen für Fortgeschrittene.

REIFEN

Die Brückentechnik: So klappt das mit der Bodenhaftung.

BATTERIEN

Richtig: Wenn Ihr die Maschine so gar nicht zum Laufen bringt, liegt es zu 97,99 % an der Batterie. Und die bekommt hier nochmal ein ganz eigenes Kapitel...

Motoröl

Wer den letzten Ölwechsel nicht vor der Winterpause gemacht hat, sollte das im Rahmen des Motorrad-Frühjahrschecks, also noch vor der ersten Fahrt in der neuen Saison tun. Die vorgeschriebene Viskosität und Füllmenge (mit Filterwechsel) für Dein Motorrad stehen im Fahrerhandbuch. Die Literangabe ist sonst aber auch in der Nähe des Öleinfüllstutzens eingeprägt. Mit einem teilsynthetischen Motoröl der Viskosität SAE 10W-40 bzw. 10W-50 liegst Du bei keinem einigermaßen modernen Motorrad daneben. Ältere Modelle mit höheren Bautoleranzen stehen aber eher auf 20W-40 und 20W-50.

Was brauchst Du für einen Ölwechsel zum Motorrad-Saisonstart? Einen neuen Motorrad-Ölfilter, einen neuen Dichtring für die Ölablassschraube, einen Drehmomentschlüssel, Auffangbehälter, Zeitungspapier, einen Einfülltrichter, einen Lappen und Ölfleckentferner.

Vor dem Motorrad-Saisonstart wird das Motoröl überprüft.
Tipp

Bevor Du die Einfüll- und die Ablassschraube herausdrehst, lass auf jeden Fall den Motor warmlaufen! Andernfalls läuft das Motoröl nicht wirklich gut ab. Das Altöl Deiner Maschine kannst Du übrigens genau dort abgeben, wo Du das neue gekauft hast, aber natürlich nur in der gleichen Menge. Deshalb solltest Du den Kassenbeleg aufbewahren.

Sind alle Dichtungen, Ölfilter und frisches Motoröl drin, prüfe den Füllstand (je nach Herstellerangabe bei warmem oder kaltem Motor). Bei vielen Motorrädern macht ein Schauglas die Sache einfach. Peilstäbe werden zur Kontrolle oft nur aufgelegt und nicht eingeschraubt.

Hast Du ein Vergaser-Motorrad und den Ölwechsel vor der Winterpause gemacht, schraube am besten den Einfüllstutzen auf und nehme eine „Geruchsprobe“. Bei älteren Motorrädern kann es vorkommen, dass Benzin über die Zylinder in den Ölsumpf sickert und die Schmierfähigkeit drastisch herabsetzt.

Bremsen

Merkst Du erst bei voller Fahrt, dass die Bremsen nicht mehr richtig ziehen, ist es zu spät. Die Bremsen sind einer der wichtigsten Punkte beim Frühjahrscheck an Deinem Motorrad! Bei hydraulischen Systemen solltest Du zunächst den Stand der Bremsflüssigkeit in Augenschein nehmen. Achtung: Ist der Pegel niedrig, liegt das entweder an einer Undichtigkeit (was man am Bremsdruck merkt), meist aber an verschlissenen Belägen. Fülle also vor dem Motorrad-Saisonstart nicht einfach blind Bremsflüssigkeit nach, sondern suche erst einmal nach der Ursache für den niedrigen Pegel. Denke dabei daran, dass Bremsflüssigkeit ätzend ist. Es ist daher auch keine Schande, beim Thema Bremsen bzw. Bremsflüssigkeit eine freundliche Fachwerkstatt einzuschalten. Diese hilft Dir bei all Deinen Fragen, vom Bremsbelege wechseln bis zum Bremsen entlüften. Wer sich nicht sicher ist, überlässt das Fahrzeug lieber komplett einem Fachmann, der einen gründlichen Frühjahrscheck am Motorrad machen kann.

Wartung der Bremsen vor dem Motorrad-Saisonstart.
Tipp

Bremsflüssigkeit zieht Wasser aus der Umgebungsluft. Dadurch altert sie schneller und der Siedepunkt sinkt. Selbst wenn das Fahrzeug nur herumsteht und die Flüssigkeit noch frisch wirkt, kann der Wasseranteil hoch sein. Siehst Du im Schauglas bzw. im transparenten Behälter Schwarz oder liegt der letzte Austausch länger als zwei Jahre zurück, ist die Erneuerung unumgänglich.

Die Prüfung der Bremsscheiben und Bremsbeläge vor dem Motorrad-Saisonstart kann und sollte jeder selbst erledigen, notfalls mit einem kleinen Spiegel. Auch die Kontrolle der Bremswirkung ist kein Hexenwerk, sollte jedoch nicht bei voller Fahrt stattfinden. Es reicht, das Motorrad zu schieben oder die Räder auf dem Montageständer leicht anzudrehen, den Handhebel zu ziehen, aufs Pedal zu treten und zu fühlen. Ein weicher Druckpunkt deutet auf Luft im System oder austauschreife Bremsleitungen an Deiner Maschine hin. Gehen die Bremskolben nicht in Ausgangslage zurück, könnten korrodierte oder durch Bremsstaub verschmutzte Sättel bzw. ein überfüllter Ausgleichsbehälter die Ursache sein.

Trommelbremsen arbeiten mit Seilzug oder Gestänge und funktionieren ausschließlich über Reibung. Geben Hebel und Pedal zu weit nach, müssen die Bremsen am Motorrad nachgestellt werden. An den Ankerplatten sind Verschleißmarkierungen angebracht. Sollte auch dort das Ende erreicht sein, ist kein Nachstellen der Bremsen mehr möglich.

Sekundärantrieb

Die erste Fahrt mit Deinem Motorrad wirst Du im Frühling nur genießen, wenn die Kette sauber läuft. Hängt dagegen noch die Panade der letzten Motorradsaison dran, geht es erst einmal ans Putzen. Also: Kettenreiniger aufsprühen, einwirken lassen, bei grobem Schmutz mit Bürste oder Lappen nachhelfen und am Ende mit Wasser abspülen (kein Dampfstrahler). Lasse die Kette danach ordentlich trocknen und fette die Innenseite (Lauffläche) mit Kettenspray.

Im Rahmen aller Vorbereitungen auf den Motorrad-Saisonstart bietet es sich zudem an, die Kettenspannung zu kontrollieren. Dafür muss die strammste Stelle an der Kette ermittelt und das Motorrad dann mit dem Gewicht des Fahrers belastet werden. Die genaue Vorgehensweise für die Einstellung entnimmst Du dem Handbuch, wobei der Wert für den Durchhang oft auch auf der Schwinge angegeben ist.

Setze Dein Motorrad auf einen Zahnriemen zum Hinterrad, untersuche diesen gewissenhaft auf Beschädigungen, kontrolliere die Riemenspannung und fahnde nach Wechselintervallen. Ein Kardanantrieb sollte grundsätzlich dicht halten ─ und zwar nach außen und innen. Ist nach der Sichtkontrolle an der Maschine alles in Ordnung, aber laut Füllstand wenig Öl im Endantrieb, bedeutet das nichts Gutes für die erste Fahrt in der neuen Saison. Dann steht erst einmal noch weitere Arbeit beim Motorrad-Frühjahrscheck an. Ein Ölwechsel ist alle 2 Jahre oder, je nach Hersteller, alle 12.000 bis 20.000 km fällig.

Eine neue Kette für den Motorrad-Saisonstart.

Fahrwerk

Es braucht sicher etwas Zeit und Liebe, Dein Motorrad für den Frühling wieder fit zu machen. Nach Bremsen, Öl, Kette & Co. solltest Du auch einen Blick auf das Fahrwerk, u. a. die Lenkkopflager, werfen und diese bei entlastetem Vorderrad prüfen.

Der Lenker Deines Motorrads muss sich leicht und gleichmäßig von Lenkanschlag zu Lenkanschlag bewegen lassen. Rastet das Lager ein, ist es hinüber. Achte vor dem Motorrad-Saisonstart bei dieser Kontrolle auch auf eingeklemmte Kabel und Leitungen sowie auf mögliches Spiel im Lager, was Du durch Kippbewegungen an den Gabelholmen testen kannst. Für ein mögliches Spiel in den Radlagern kannst Du die Räder Deiner Maschine in entlastetem Zustand seitlich hin und her drücken.

Federbein und Gabel prüfst Du im Rahmen eines Motorrad-Frühjahrschecks immer bei abgebockter Maschine. Dafür das Motorrad vorne und hinten einmal kräftig einfedern. Weder an der Dämpferstange des Federbeins noch an den Gabelholmen Deiner Maschine darf nach den Wintermonaten ein Ölfilm zu sehen sein.

Das Fahrwerk eines Motorrads.
Hinweis

Nach längeren Standzeiten, also insbesondere zwischen Ende und Start der Motorradsaison, sind die Gabelsimmerringe häufig hinüber. Das Problem hierbei: eine nachlassende Dämpfung und Gabelöl auf der Bremse.

Reifen

Viele Motorradfahrer vergessen das Offensichtliche: Die Reifen sind während der Fahrt die einzige Verbindung zur Straße! Ein Frühjahrscheck Deiner Reifen ist das A&O für die Sicherheit, aber natürlich auch für den Fahrspaß.

Die Profiltiefe der Reifen sollte 1,6 mm nicht unterschreiten. Überprüfen kannst Du das mit einem Profiltiefenmesser oder einem dünnen Lineal. Viele Hersteller versehen das Hauptprofil auch mit einem Quersteg zur Sichtkontrolle. Schließt der Steg plan mit der Lauffläche ab, ist die Verschleißgrenze erreicht.

Beim Motorrad ausmotten solltest Du zudem die Laufflächen und Seitenwände der Reifen auf eventuelle Risse, Wülste, Marmorierungen und sogenannte Standplatten kontrollieren. Letztere können auftreten, wenn die Reifen nach der Motorradsaison nicht entlastet wurden.

Idealerweise hast Du den Reifenluftdruck beim Einmotten um 0,5 bar (zur Herstellerangabe) erhöht. Trotzdem ist der Luftdruck-Check nicht nur jetzt zum Motorrad-Saisonstart, sondern auch während der Saison alle 14 Tage ein Muss, da Reifen sowohl im Stillstand als auch beim Fahren stets leicht Luft verlieren ─ selbst ohne Schäden an Ventilen oder eventuell altersschwachen Schläuchen.

Die Reifen werden für den Motorrad-Saisonstart auf Luftdruck und Profiltiefe geprüft.

Batterie

Insbesondere bei der Motorradbatterie ist das Motto: Schon am Ende der Saison an den Motorrad-Saisonstart denken! Die Batterie solltest Du über die Wintermonate nämlich abklemmen, bzw. im besten Fall ausbauen und ab und zu an das Ladegerät hängen. So verhinderst Du die Selbstentladung und im schlimmsten Fall gar eine Tiefenentladung der Batterie nach der Saison. Von Tiefentladung spricht man dann, wenn die Entladeschlussspannung unterschritten wird. Tritt dieser Fall ein, ist es nicht viel später nämlich um den Akku geschehen. Er baut nur noch unwillig Spannung auf und kollabiert beim geringsten Anlass. An eine gemütliche erste Fahrt mit dem Motorrad zum Start der Motorradsaison ist dann nicht zu denken.

Die Ruhespannung einer Batterie kannst Du mit einem Multimeter messen. Je nach Genauigkeit des Gerätes sollten 12,7 bis 12,8 Volt im Display erscheinen. Bei deutlich unter 12 Volt kann das Wiederaufladen für einen Startversuch erfolgreich sein – muss aber nicht. Großvolumige Motorräder brauchen einen kräftigen Starterstrom aus einer quicklebendigen Batterie. Gel-Batterien verkraften Tiefentladungen übrigens wesentlich besser als klassische Blei-Säure-Batterien, bei denen vor dem Aufladen der Füllstand geprüft und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser aufgefüllt wird.

Die Batterie ist natürlich nicht die einzige sensible Technik bzw. Elektrik am Motorrad. Beim Motorrad ausmotten solltest Du für ein sicheres Fahren auch folgende Dinge prüfen:

  • Funktionieren die Scheinwerferlampen?
  • Funktionieren Blinker, Warnblinker und Lichthupe?
  • Funktioniert die Hupe?
  • Funktioniert der Killschalter?
  • Funktionieren Seitenständerschalter und Kupplungsschalter?
  • Eine Batterie wird vor dem Motorrad-Saisonstart auf ausreichende Spannung überprüft.

    Tipps vom Profi zum Saisonstart mit dem Motorrad

    Endlich Frühling! Hol Dein Motorrad aus dem Winterschlaf und verpass ihm das ultimative Verwöhnprogramm für eine reibungslose Saison! Peter von der POLO Akademie zeigt Dir in diesem Video, worauf jeder Motorradfahrer nach der Winterpause achten sollte und welche Tricks Bikern den Start in die neue Motorradsaison erleichtern.

    Egal ob Bremsflüssigkeit, Kühlmittel & Co.: Alle Produkte für Deine Maschine findest Du im POLO Online-Shop.

    FIT FOR FRÜHLING: PRODUKTEMPFEHLUNGEN ZUM SAISONSTART

    Helm, TÜV & Co: Letzte Schritte vor dem Motorrad-Saisonstart

    Dein Motorrad ist nun fit für den Frühling! Doch bist Du es auch? Eine berechtigte Frage, denn nicht nur das Motorrad sollte für die erste Fahrt der Saison im optimalen Zustand sein ─ auch Deine Schutzkleidung!

    Es bringt Dir wenig, die Bremsflüssigkeit nachgefüllt und den Reifendruck am Zweirad überprüft zu haben, wenn Motorradhelm und Schutzkleidung im Notfall nichts mehr taugen. Checke vor dem Saisonstart mit dem Motorrad also auch Deine Motorradbekleidung und Dein Equipment auf mögliche Schäden und rüste entsprechend nach. Hier spart man leider oft nur einmal an der falschen Stelle. Ist Deine noch in Schuss? Sind die Motorradhandschuhe noch zu gebrauchen? Nimm Dir auch die Zeit, das Visier von Deinem Motorradhelm zu reinigen!

    Zum Start in die Motorradsaison gehören zudem natürlich auch ein paar bürokratische Dinge. Wie steht es z. B. um Deinen TÜV, die Abgasuntersuchung oder die ADAC-Mitgliedschaft?

    Und jetzt ab aufs Motorrad! Deine Checkliste für den Frühling im Überblick

  • Benzinstand überprüfen
  • Bremse testen & Bremsbeläge überprüfen
  • Flüssigkeiten prüfen & ggf. Motorradöl wechseln
  • Kette reinigen, schmieren & spannen
  • Luftfilter reinigen
  • Motorrad & Vergaser reinigen
  • Motorradbatterie laden und kontrollieren
  • Räder überprüfen
  • Schutzkleidung und Helm auf Schäden checken
  • Elektrik des Motorrads überprüfen
  • TÜV/AU & Zulassung überprüfen
  • Fazit: Den Motorrad-Saisonstart nicht verpassen

    Ja, das Motorrad frühlingsfit zu machen ist mit etwas Arbeit verbunden. Wer nach der Winterpause endlich wieder fahren möchte, sollte daher bereits einige Zeit vor dem Frühling seine Checkliste für das Motorrad abarbeiten ─ für die eigene Sicherheit und den eigenen Fahrspaß!

    Funktioniert die Technik? Wie sehen die Bremsbeläge und Bremsscheiben aus? Sollte das Visier am Helm gereinigt werden? Natürlich freut sich Dein Motorrad auch über etwas Pflege nach den Wintermonaten. Etwas Kühlmittel nachfüllen, neue Bremsflüssigkeit oder frisches Öl auf die Kette ─ Deine Maschine wird es Dir mit Sicherheit danken.

    Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen den Asphalt küssen und alle Zeichen auf Motorrad-Saisonstart stehen, sind Du und Dein Bike einsatzbereit!

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