Motorradtour Westerwald / Bergisches Land
Motorradtour Infos
-
Streckenlänge: 230km
-
Fahrzeit: ca. 4 Stunden
-
Schwierigkeitsgrad: einfach - mittel
-
Eckpunkte: Montabaur, Wirzenborn, Selters, Hachenburg, Steinebach, Wissen, Waldbröl und Kannenbäckerland
Download
Highlights der Motorradtour durch den Westerwald
Während der Westerwald für luftige Höhenkilometer steht ist Im Bergischen Land der Name Programm.
Das Bergische Land südöstlich des Ruhrgebietes ist mit einer Vielzahl von Hügeln und Erhebungen ausgestattet. Hier wimmelt es nur so von kleinen, kurvenreichen Nebensträßchen. Rauf, runter, links rechts. Wobei nicht die Geologie, sondern die Grafen von Berg als Namenspaten fungierten.
Südöstlich ans Bergische Land schließt sich der Westerwald an, dessen Bild von weitläufigen Wiesen und Felder, Täler und Hügellandschaften, Basaltfelsen, blauen Seen und Bächen geprägt wird. Motorrad fahren bedeutet in dieser Region cruisen, die Seele baumeln lassen, den Tag genießen.
Touren Beschreibung
Der Ausgangspunkt dieser 230 Kilometer langen Rundtour ist schon von weitem sichtbar – das prachtvolle gelbe Schloss von Montabaur. Stolz überragt die um 1700 erbaute Anlage die Schieferdächer des Städtchens. Einst im Besitz der Herzöge von Nassau, dient Schloss Montabaur seit 1978 den deutschen Volks- und Genossenschaftsbanken als Akademie und Hotel. Ein kurzer Bummel durch Montabaurs Gassen mit seinen stilvoll renovierten Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist ein absolutes Muss.
Bevor sich die Maschine nun in die schönen, lang gezogenen Bögen des Westerwälder Straßennetzes legen darf, steht noch ein Abstecher nach Wirzenborn auf dem Programm. Etwa zwei Kilometer östlich von Montabaur wartet mit der „Wirzenborner Liss“ ein urgemütliches Gasthaus, das seit 1982 als Motorradtreff und –museum genutzt wird. Dass sich dabei alles um die alten Schätzchen aus sieben Jahrzehnten dreht, ist klar.
Jetzt aber endlich auf die Piste. Auf schmalen, wenig befahrenen Landstraßen führt unsere Route nach Nordosten Richtung Selters. Selters? Mineralwasser? Genau. Seit 1908 sprudelt hier das gesunde Wasser aus einer Quelle und gab einer ganzen Getränkegattung ihren Namen. Das Bike legt sich in die sanften Bögen der nach Norden führenden Landstraße.
Die Dächer von Hachenburg tauchen auf, gekrönt von den verschieferten Giebeln des wunderschönen Barockschlosses. Seit 1974 ist es im Besitz der Deutschen Bundesbank und dient als Fachhochschule. Eine Besichtigung von innen ist daher leider nicht möglich, ein Spaziergang durch den Park jedoch immer eine gute Idee. Auch Hachenburg selbst gefällt mit seinen Fachwerkhäusern und seinem Marktplatz mit Brunnen.
Kaum im Sattel, ist schon der nächste Stopp fällig. Und zwar in Steinebach, wo Agnes und Gerhard Weller seit 1993 mit großem Engagement das Westerwälder Technik- und Motorradmuseum betreiben. Die beiden Oldtimer-Liebhaber zeigen nicht nur einen Menge voll fahrbereiter alter Maschinen, sondern bieten auch einen Teile- und Reparaturservice an.
Eine ganze Reihe flotter Wechselkurven folgen, dann tauchen wir hinab ins Tal der Sieg und erreichen das links und rechts des Flusses gebaute Wissen. 1952 wurden die beiden bis dahin selbständigen Gemeinden zu einer Stadt zusammengelegt.
Wir verlassen die Sieg gleich wieder und peilen in einem Bogen mittels entlegener Bauernsträßchen Waldbröl an. Ein lang gestreckter Ort mit einer Hauptstraße voller Läden, Kneipen, Cafés und grünweißer Häuser – das ist Waldbröl.
Mag das Städtchen auch nicht so perfekt gestylt sein wie einige seiner Nachbarn, so versprüht es doch den ganz eigenen Charme der bergischen Ortschaften mit ihren grauen Schieferfassaden, weißen Fenstern und grünen Fensterläden.
Die folgende rund acht Kilometer lange Strecke nach Windeck ist ein echter Motorradtraum: Kurven jeglichen Kalibers, griffiger Asphalt, Radien wie mit dem Zirkel gezogen. Das verleitet dazu, am Quirl zu drehen. Wohl zu heftig, weshalb die Strecke an Feiertagen und Wochenenden für Motorräder gesperrt ist.
Ab Windeck nimmt die Straße die Fährte der Sieg auf, folgt gelassen ihren Windungen und sorgt für Entspannung. In Eitorf Blinker links und über die Erhebungen des Leuscheid Richtung Asbach und Puderbach. Danach über die Autobahn drüber Richtung Neuwied und Bendorf.
Zum Schluss zieht die Route mit der Fahrt durch das Kannenbäckerland nach Ransbach-Baumbach in Sachen Schräglagen nochmals alle Register. Auf kleinsten, oft notdürftig geflickten Nebensträßchen geht es durch eine Region, die durch ihre feinen Töpferwaren bekannt wurde und noch heute in unzähligen Werkstätten, Töpfereien und Ateliers sehenswerte Keramik herstellt.
Unser Tipp: Aus einem Krug vom Kannenbäckerland schmeckt in Montabaur der Abschlusstropfen dieser Tour besonders gut.