Motorradhelm-Arten: Diese Varianten gibt es
Helmtypen im direkten Vergleich
Motorradfahren – eines der schönsten Hobbys der Welt. Doch es kann auch gefährlich sein, deshalb ist der richtige Schutz unabkömmlich. Bereits seit 1976 müssen Motorradfahrer ab einer Geschwindigkeit von 20 km/h in Deutschland einen Helm tragen. Die Helmpflicht ist wichtig, denn Motorradfahrer sind einem weitaus höheren Risiko ausgesetzt als Autofahrer und unterliegen einem höheren Risiko von Kopfverletzungen. Der Motorradhelm ist deshalb der wichtigste Bestandteile der Schutzausrüstung und verhindert schwerwiegende Verletzungen des Kopfes. Um sich für den richtigen Helm zu entscheiden, ist es wichtig die Arten von Motorradhelmen und deren Unterschiede zu kennen. Denn: Je nach Typ hat der Helm eine andere Schutzwirkung. Doch die Auswahl an passender Kopfbedeckung ist groß. Wir zeigen Dir, welche Helmarten es gibt und wie sich diese voneinander unterscheiden.
Überblick: Welche Arten von Motorradhelmen gibt es?
- Integralhelm
- Klapphelm
- Jethelm
- Endurohelm
- Crosshelm
- Multihelm
Integralhelm
Der Integralhelm wird oft als „Standardhelm“ beschrieben. Kein Wunder, denn er ist ein echter Allrounder. Diese Helmart zeichnet sich durch eine feste Kinnpartie und ein verschließbares Visier aus.
Durch seine vollständig geschlossene Form bietet der Integralhelm einen hohen Schutz. Sein niedriges Gewicht, das breite Sichtfeld und der Doppel-D-Verschluss sind weitere Vorteile dieses Helmtyps.
Jethelm
Viele Motorradfahrer verbinden mit dem Jethelm ein Gefühl von Freiheit. Der gerade bei Retro-Liebhabern beliebte Helm eignet sich besonders für Fahrten mit einem Roller oder Moped. Der Jethelm – auch Halbschalenhelm genannt – kommt ganz ohne Kinnteil aus. Durch die offene Gestaltung lässt der Jethelm ein großes Sichtfeld zu.
Bist Du schneller unterwegs, könnte eine vollständig geschlossene Variante eines Motorradhelms besser für Dich geeignet sein. Denn die Luftigkeit und das angenehme Tragegefühl werden durch eine verstärkte Geräuschkulisse beeinträchtigt.
Klapphelm
Im Gegensatz zum Integralhelm lässt sich die Kinnpartie beim Klapphelm hochklappen, was den Helm wesentlich flexibler macht. Durch die Flexibilität wird aber auch die Schutzwirkung reduziert. Zudem ist das Gewicht meist etwas höher. Hochwertige Klapphelme aus leichten Carbon stehen aber auch den Integralhelmen beim Gewicht in nichts mehr nach. Da der Klapphelm sich leicht abziehen lässt, ist er bei Brillenträgern besonders beliebt.
Crosshelm
Sportliche Biker, die sich fernab der Straßen befinden, finden ihren perfekten Kopfschutz in Cross- bzw. Endurohelmen. Crosshelme haben in der Regel einen besonders großen Schirm, aber zumeist kein Visier. Anstelle eines Visiers verwenden die Fahrer spezielle Crossbrillen. Zudem haben sie eine etwas nach vorne geschobene Kinnpartie, was einen extra Schutz bei Stürzen bietet. Starkes Schwitzen kann Dich ablenken und so die Fahrsicherheit stören. Der Crosshelm besitzt eine gute Belüftung, welche die Bildung von Schweiß und einem starken Temperaturanstieg verhindert. Da der Helm nicht gut vor Wind und Regen schützt, ist er für den normalen Straßengebrauch eher untauglich.
Der Endurohelm stellt eine Variante des Crosshelms dar. Im Prinzip ist diese Helmart eine Mischung aus Integral- und Crosshelm. Anders als bei Crosshelmen gibt es diese Art Motorradhelm entweder mit oder ohne Visier. Der Endurohelm hat den Vorteil der verbesserte Tourentauglichkeit. Das ist auch gut so, denn im Gegensatz zum Motocross geht es beim Enduro fahren um Langstrecken und weniger um Hindernisse.
Unterschiede: Die verschiedenen Motorradhelm-Arten im direkten Vergleich
Integralhelm
Vorteile
- Hohe Stabilität
- Kinn- und Gesichtspartie gut geschützt
- Geringes Gewicht
- Keine Geräusche
Nachteile
- Durch das feste Kinnteil nicht ganz so flexibel für Brillenträger
Klapphelm
Vorteile
- Hoher Schutz
- Einfaches Auf- und Absetzen
- Gut für Brillenträger geeignet
- Tourenhelm
Nachteile
- Bei älteren Modellen höheres Gewicht
- Mehr Fahrtgeräusche als bei einem Integralhelm
Jethelm
Vorteile
- Großes Sichtfeld
- Geringes Gewicht
- Retro-Design für Liebhaber
Nachteile
- Fehlende Kinnpartie
- Zusätzliche Schutzbrille notwendig
- Höherer Geräuschpegel
Cross- und Endurohelm
Vorteile
- Gute Belüftung
- Hoher Schutz
- Großes Sonnenschild
- Für Geländefahrten geeignet
Nachteile
- Schlechter Schutz bei Wind und Regen
- Crosshelme ohne Visier
- Höherer Geräuschpegel
- Crosshelme sind weniger für den alltäglichen Straßenverkehr geeignet
Wieso ist ein Schutzhelm so wichtig?
Im Gegensatz zum Autofahrer ist man als Biker erhöhten Gefahren ausgesetzt. Ein Motorrad hat nicht nur keine Knautschzone, es besteht auch eine erhöhte Sturzgefahr. Außerdem haben wir Motorradfahrer einen größeren toten Winkel. Die richtige Motorradbekleidung und ein hochwertiger Motorradhelm sind deshalb besonders wichtig.
Studien zeigen auch, dass das Tragen eines Helms die Wahrscheinlichkeit von Schädel-Hirn-Traumata um mehr als 70 % verringern. Ein Helm kann bei einem Unfall also zum Lebensretter werden.
Kurz und knapp: Wie man die richtige Helmart für sich findet
Die verschiedenen Motorradhelm-Arten haben ihre individuellen Vor- und Nachteile. Diese solltest Du in Anbetracht Deiner Fahrgewohnheiten in die Kaufentscheidung einbeziehen.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Faktoren, die Du beim Kauf Deines Motorradhelms beachten solltest.
Die wichtigsten haben wir Dir hier kurz aufgelistet:
1. Die richtige Größe
Damit ein Motorradhelm schützt, sollte er passgenau sitzen. Ist der Helm zu klein, kann er Kopfschmerzen verursachen. Ist er zu groß, kann er seine Schutzfunktion nicht richtig erfüllen. Wie Du Deine Motorradhelmgröße bzw. Deinen Kopfumfang am besten messen kannst, zeigen wir Dir in unserem Ratgeber.
Helmgröße richtig messen2. Materialauswahl
Thermoplast oder Duroplast? Jedes Helm-Material hat seine Vor- und Nachteile. Helme aus Thermoplast sind sehr stabil, könnten jedoch durch Wärme beschädigt werden. In der Regel sind diese schwerer als Helme aus anderen Materialien. Sie sind jedoch meist günstiger als Motorradhelme aus Carbon bzw. Duroplast. Duroplast Helme sind beständiger gegenüber Chemikalien und Wärme, befinden sich aber in der Regel in einen höheren Preissegment.
3. Sicherheit
Vergewissere Dich, dass der Helm der ECE Prüfnorm entspricht. Dann kannst Du Dir sicher sein, dass der Motorradhelm wichtigen Sicherheitsstandards entspricht. Seit 2002 ist die ECE-R-22.05 in Kraft. In diesem Jahr ist die neue Version (ECE-R-22.06) eingeführt worden. Ab 2024 tritt diese dann endgültig in Kraft.
Mehr über die Norm für Motorradhelme4. Das richtige Visier
Helmvisiere sind aus Kunststoff Polycarbonat gefertigt. Dieses Material besticht durch seine Schlagfertigkeit. Zudem ist Kunststoff Polycarbonat wasserabweisend. Motorradhelm Pinlock Visiere besitzen eine zusätzliche Scheibe mit einer Silikondichtung, die ein Beschlagen verhindert.
Fazit: Für jeden Einsatz den passenden Helmtyp
Für jeden Biker und jede Fahrgewohnheit gibt die passende Art von Motorradhelm. Bist Du eher Offroad unterwegs, sind am besten Cross- oder Endurohelme geeignet. Für den Straßenverkehr eignen sich diese Motorradhelm-Variante eher weniger. Bist Du eher schnell unterwegs? Dann sind Jethelme durch den höheren Geräuschpegel weniger für dich geeignet. Klapphelme bieten den Vorteil der Flexibilität, wodurch ein leichtes Auf- und Abziehen ermöglicht wird. Deshalb wird diese Motorradhelm-Art gerne bei Tourenfahrten genutzt. Der Integralhelm ist ein Allround-Talent, das mit seiner aerodynamischen Form punktet.
Bei POLO findest Du den Helmtyp, der perfekt zu Dir und Deinen Kopf passt und Dich optimal bei einem Unfall schützt. Mit dem richtigen Schutz steht der nächsten Tour nichts mehr im Weg. Du bist Dir noch unsicher, welcher Motorradhelm am besten zu Dir passt? Wir beraten Dich gerne auch vor Ort!