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Motorradfahrer mit viel Gepäck

FAHREN MIT VOLLER ZULADUNG

Koffer dran, Gepäck verzurren, Besatzung auf die Plätze, fertig, los? Nein, stopp! Ganz so einfach ist es nicht. Wer mit Sack und Pack auf Reisen geht, sollte sein Motorrad mit ein paar Handgriffen dem zusätzlichen Ballast anpassen.

Bild zu Step 1 - Fahrwerkumstellung
FAHRWERK

Am Heck gilt es, die Federbasis zu erhöhen. Meist ein mühsames Gefrickel per Hakenschlüssel und Rastermechanik. Bei voller Zuladung höchste Stufe einstellen. Bietet Eure Maschine eine hydraulische Verstellung per Handrad, haltet Euch bitte an die Werte des Herstellers. Anders als oft behauptet, macht die Vorspannung (also das Zusammendrücken der Windungen) die Feder zwar nicht härter, doch sie hebt das Heck an, schafft somit mehr Positivfederweg, um auch bei krassen Bodenwellen nicht durchzuschlagen. Außerdem erhöht sich die Schräglagenfreiheit. An vielen neueren Motorrädern lässt sich auch die Dämpfung variieren. Mehr Druckstufe (oben am Federbein) und Zugstufe (unten) unterdrückt das Aufschaukeln der Maschine. Wer das Fahrwerk nicht anpasst, kann von einem miserablen Fahrverhalten überrascht werden. Dazu gehört z. B. das gefürchtete Lenkerschlagen, das beim Beschleunigen durch die geringe Vorderachslast auftreten kann.

Bild zur Beschreibung - Step 2, Luftdruck überprüfen
LUFTDRUCK

Hinten unbedingt erhöhen! Radialreifen ab 160er-Breite vertragen je nach Zuladung 2,9 bis 3,1 bar (kalt gemessen). Um die Bremsstabilität und Lenkpräzision zu erhalten, wird auch vorn erhöht – max. 2,7 bar. Neben der Kurvenstabilität verbessert der hohe Luftdruck das Reifenverschleißverhalten.

Bild zu Beschreibung - Step 3, die Kettenspannung einstellen
KETTE

Eine zu stramm gespannte Kette ist nie gut – und besonders schlecht, wenn sie viel ziehen muss. Bedenkt, dass sich der Kettendurchhang beim Einfedern verkleinert. Um sicherzugehen, dass das Minimum von 5–10 mm nicht unterschritten wird, sollte er bei voller Zuladung (Fahrer und Sozius sitzend) von einer dritten Person kontrolliert werden.

FAHRWERKSGEOMETRIE

Durch hecklastig verteiltes Gepäck verändert sich nicht nur der Maschinenschwerpunkt, sondern auch der LENKKOPFWINKEL. Er wird flacher, der Nachlauf länger und Euer Bike dadurch unhandlicher. Als Faustregel für die LASTVERTEILUNG gilt, dass 45% der Achslast auf dem Vorderrad liegen sollten.

PROBEFAHRT

Dreht unbedingt eine Runde in vollem Ornat. Testet Lenkverhalten, Kurvenstabilität und Schräglagenfreiheit. Genauso das Durchzugsvermögen und Bremsverhalten. Prüft, ob das Gepäck bei einer Vollbremsung bleibt, wo es hingehört, ob der Tankrucksack beim Wenden stört. Und denkt bitte auch daran, dass der Scheinwerfer vermutlich gen Himmel strahlt.

Tourenfahrer mit viel Gepäck - Erklärung wie fährt man sicher

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