Frühjahrscheck Reifen
LETZTLICH HÄNGT ALLES AN IHNEN. SIE SIND UNSERE KONTAKTVERMITTLER. UND MAN KANN SIE GAR NICHT GENUG BEACHTEN. Nichts beeinflusst das Fahrverhalten eines Motorrads so sehr wie die Reifen. Drum gebührt ihnen hier unsere besondere Aufmerksamkeit. Wir inspizieren die Seitenwände auf Risse, Wülste und Marmorierungen, die Laufflächen auf eingefangene Scherben, Schrauben, spitze Steine. Prüfen das Verschleißbild auf Unregelmäßigkeiten, das Profil auf Ausbrüche und Tiefe, die Ventile auf Dichtigkeit und passen natürlich den über die Auszeit abgesunkenen Luftdruck an. Fertig? Nein. Erst noch zu den Felgen. Sind ja auch rund und hängen kausal mit der Reifengeschichte zusammen: Zeigen sie Beschädigungen oder hat sich bei den letzten Ausfahrten eventuell ein Ausgleichsgewicht verabschiedet? Indizien dafür können Kleberückstände am Felgenbett sein. Sei's drum, mag man jetzt denken, was sind schon die paar Gramm im Vergleich zu den rotierenden Massen der Räder. Die Erkenntnis kommt bei der Auftakttour: lästige Vibrationen, Lenkerflattern bis hin zu krassen Fahrwerksunruhen. Was noch? Das war's im Groben, www.frühling.com! Oder? Licht, Hupe, Blinker und so – unsere ewige Checkliste dazu findet Ihr HIER. Ah, Ihr braucht erst 'ne neue Batterie? Tataaa – auch da haben wir was vorbereitet: schaut hier. Jetzt aber erst zu den Reifen.
RUNDUM-INFO: Das sagt der Motorradreifen aus
Auf der Seitenwand eines Reifens stehen allerhand Informationen. Reifen- und Felgengröße sind klar: beispielsweise 160/60 ZR 17. Dahinter tauchen in Klammern der Last- und Geschwindigkeitsindex auf, wie etwa die weit verbreitete Kennung 69W. Sie steht für 325 kg und 270 km/h. Je höher die Zahl und je weiter hinten im Alphabet der Buchstabe, desto belastbarer ist der Reifen. Die DOT-Nummer ist eine Art Geheimcode und verrät u.a. etwas über den Produktionsstandort. Interessanter für uns ist jedoch die vierstellige, meist oval eingekreise Ziffer dahinter, z.B. 0717. Sie verrät das Produktionsdatum: siebte Kalenderwoche 2017. Oberwichtig ist der Pfeil für die Laufrichtung des Reifens, da das Profil in der Regel auf einen bestimmten Dreh getrimmt ist, um sich optimal im Asphalt verzahnen und ordentlich Wasser verdrängen zu können. Ein falsch montierter, abgefahrener oder inkorrekt befüllter Reifen kann das Handling und die Stabilität eines Bikes komplett zunichte machen.
DER AUSWUCHTBOCK ALS SOLCHER... ...ist nicht nur zum Auswuchten gut. Er macht sich auch prima, um etwa einem Höhen- oder Seitenschlag der Felge oder defekten Radlagern auf die Spur zu kommen. Doch weil wir oben schon beim Reifenwechsel waren, machen wir das Ding jetzt rund: Auswuchten also. Das Rad sitzt samt Bremsscheibe(n) auf dem Bock, wird leicht bewegt und kommt mit seiner schwersten Stelle nach unten zum Stehen. Genau gegenüber muss das Ausgleichsgewicht dran, zunächst nur mit leichtem Klebeband. Dann dreht man erneut an und spielt die Gewichte so lange rauf und runter, bis das Rad in jeder Position verharrt und ein Ausgleich herrscht. Die Gewichte werden nun ernsthaft und paritätisch auf beide Felgenseiten verteilt verklebt.